Der Rückzug der Frau Hager

Veröffentlicht am 17.02.2019 in Fraktion

Frau Hager hat über lange Zeit ihre Freizeit und ihre Kräfte in das Gemeinwesen investiert: Als Stadträtin und Kreistagsmitglied, als Beigeordnete des Kreises und der Stadt. Das hat ihrer Partei ebenso genutzt, wie den Bürgern. Ihre Menschlichkeit und Lebenserfahrung kondensierten sich in gesundem Menschenverstand und einer gewissen Skepsis pathetischer Überhöhung, Polarisierung und Prinzipienreiterei gegenüber. So ließ sich in den von ihr geleiteten Sitzungen sachlich arbeiten.
Beigeordnetenarbeit ist anspruchsvoll, verantwortungsvoll und auf gegenseitiges Vertrauen angewiesen. In Teilen ging diese Arbeit über das hinaus, was man einer einer ehrenamtlich tätigen, 77-jährigen Seniorin zumuten würde. Sie hat es sich selbst zugemutet.
Ein respektvoller und ehrender Abschied zum Ende der Wahlperiode wäre ihr gewiss gewesen.
Dass sie ihre Arbeit nun enttäuscht und gekränkt auf diese Weise vorzeitig selbst beendet, ist bedauerlich. Als unbeteiligter Beobachter erlaube ich mir zwei Gedanken dazu: Nicht ausgesprochene Erwartungen gären bekanntermaßen, es klärt die Beziehung, wenn man derlei frühzeitig miteinander bespricht. Sonst geschieht, was geschehen ist. Und: Vertrauen ist eine beidseitige Sache. Es muss erworben werden. Loyalitätskonflikte zwischen der Treue zum alten und der Treue zum neuen Bürgermeister müssen ausgeschlossen werden können.
Die Verschwiegenheit bezüglich dienstlicher Obliegenheiten ist eine mit dem Beigeordnetenamt notwendig verbundene Verpflichtung. Diese Verschwiegenheit hat Frau Hager am Ende Ihres Diensts nicht gewahrt. Damit hat sie nicht nur sich selbst beschädigt, sondern auch eine nicht ganz einfache aber rechtlich zwingende Verwaltungsentscheidung zur Unzulässigkeit einer Bürgerbefragung in einer Weise in Frage gestellt, die die sozialen Netzwerke noch lange befeuern wird.
Wir danken der Kollegin Hager für ihren eindrucksvollen Einsatz in all den Jahren – dieses kleinmütige und für die Stadt schädliche Finale nehmen wir freilich davon aus.

Martin Eggert
SPD-Ratsfraktion

 

Standpunkte

SPD News

14.05.2024 19:47 Dagmar Schmidt zum Mindestlohn
Unser Land ist kein Billiglohnland Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich für eine schrittweise Erhöhung des Mindestlohns ausgesprochen. Richtig so, sagt SPD-Fraktionsvizin Dagmar Schmidt. Gerade jetzt sei es wichtig, soziale Sicherheit zu festigen. „Der Vorstoß des Kanzlers zur Erhöhung des Mindestlohns ist absolut richtig. Denn die Anpassung des Mindestlohns in diesem und im nächsten Jahr ist… Dagmar Schmidt zum Mindestlohn weiterlesen

13.05.2024 19:48 Mast/Wiese zum AfD-Urteil des OVG Münster
AfD als rechtsextremistischer Verdachtsfall bestätigt Das OVG Münster hat entschieden: Die Einstufung der AfD als rechtsextremistischer Verdachtsfall durch das Bundesamt für Verfassungsschutz ist rechtmäßig. Eine klare Botschaft für den Schutz unserer Demokratie und ein Beleg für die Wirksamkeit unseres Rechtsstaats. „Das OVG Münster hat klar und unmissverständlich die Einstufung der AfD als Verdachtsfall durch das… Mast/Wiese zum AfD-Urteil des OVG Münster weiterlesen

06.05.2024 16:57 Medienkommission der SPD – Verstöße gegen den Digital Services Act zeitnah und effektiv ahnden
Im Februar 2024 ist der europäische Digital Services Act vollständig in Kraft getreten. Die Medienkommission des SPD-Parteivorstandes setzt sich für eine wirksame Umsetzung ein. Heike Raab und Carsten Brosda erklären nach ihrer Sitzung am 06. Mai 2024 dazu: „Mit dem europäischen Digital Services Act (DSA) sollen Sicherheit und Transparenz im digitale Raum verbessert werden.  Dazu… Medienkommission der SPD – Verstöße gegen den Digital Services Act zeitnah und effektiv ahnden weiterlesen

Ein Service von websozis.info

Jetzt Mitglied werden